Tore zur Metaphysik

Die Quantenphysik – das 1. Tor zur Metaphysik.

Wir untersuchen hier unsere kleinsten Bausteine, die in sehr großer Zahl z.B. unseren Körper ergeben. Man spricht hierbei z.B. von Quanten oder mikrokosmischen Teilchen. Wenn wir bei unseren kleinsten Bausteinen von Teilchen sprechen, denken wir z.B. an Minikugeln oder an fast punktförmigen Gebilden. Eine der wichtigsten Fragen ist, ob diese Kleinst-Teilchen ähnliche Eigenschaften haben, wie z.B. Kugeln, die wir herstellen können. Oder anders gefragt. Finden wir in dieser Welt im Kleinen wie im Großen exakt dieselben Eigenschaften oder Gesetzmäßigkeiten vor?

Um diese Frage beantworten zu können, gibt es in der Physik entsprechende Versuche, wie folgt. Im makrokosmischen Bereich – also in unserem Wahrnehmungsbereich – wurde z.B. ein Versuch mit Kugeln gemacht, die wir mittels einer Kanone auf Sandbüchsen schießen, wobei wir eine Trennwand mit einem Spalt dazwischenbringen (siehe Bild 1).

Die Kanone wird gleichmäßig geschwenkt und zwar so, dass die herausgeschossenen Kugeln alle Bereiche des Spaltes (im Bild von oben bis unten) erreichen. Manche Kugeln fallen ohne Berührung oder Kollision mit der Wand durch den Spalt und fallen geradeaus in eine Sandbüchse. Manche der Kugeln werden durch die Berührung am Rand des Spaltes abgelenkt und landen daher in Sandbüchsen, welche sich nicht direkt hinter dem Spalt befinden. Es sind dies weniger Kugeln. Die meisten Kugeln fallen, wie Bild 1 zeigt, in solche Büchsen, welche direkt hinter dem Spalt liegen. Solche Kugeln, welche nicht durch den Spalt gelangen, sondern neben dem Spalt auf die Zwischenwand treffen, um dort wegzuprallen, werden gar nicht erfasst. Einen analogen Versuch kann man mit Elektronen machen (siehe Bild 2.).

Wenn wir auf analoge Weise Elektronen in Richtung eines Leuchtschirmes bringen und ebenso eine Trennwand mit einem Spalt dazwischenbringen, stellen wir ein identisches Resultat fest. So stellen wir auf dem Leuchtschirm dieselbe Intensitäts-Verteilung fest, wie bei den Kugeln in den Sandbüchsen. Während wir bei den Kugeln eine bestimmte Häufigkeitsverteilung in den Sandbüchsen feststellen, stellen wir bei den Elektronen eine  exakt vergleichbare Intensitätsverteilung auf dem Leuchtschirm fest. Dies wird durch die violette Kurve jeweils in Bild 1 und Bild 2 dargestellt. Hier bedeutet eine höhere Intensität auf dem Leuchtschirm ein häufigeres Auftreffen der Elektronen. Insofern führt dieses identische Ergebnis zu der Schlussfolgerung, dass sich die Elektronen wie Teilchen (Kugeln) verhalten. Dieses Ergebnis hat vorerst das Bild von unserer Welt bestätigt. Alles schien sich gleich zu verhalten: das Kleine wie das Große.

Nun wurde derselbe Versuch auch mit Lichtquanten gemacht. Und siehe da. Auch hier bekam man dasselbe Resultat, was heißt, dass sich auch die Lichtquanten wie Teilchen verhielten. Das erste Fragezeichen tauchte auf. Denn wenn man von Teilchen spricht, denkt man an kleine Kugeln mit Masse. Nun würden aber Teilchen mit Masse nach der Allgemeinen Relativitätstheorie bei Lichtgeschwindigkeit eine unendlich große Masse erreichen. Die Energie, um diese Teilchen auf diese Geschwindigkeit zu bringen, wäre unendlich groß. Daher dürfen Lichtquanten, weil sie ja Lichtgeschwindigkeit haben, keine Masse besitzen. Doch wenn sie keine Masse haben, wie können sie sich dann wie Teilchen verhalten? Hier muss es noch mehr geben, was diese Teilchen ausmacht. Der weitere Versuchsaufbau gibt hierfür etwas Aufschluss. Es ist derselbe Versuchsaufbau jedoch anstatt mit nur einem Spalt mit zwei Spalten (siehe Bild 3).

Wenn wir jetzt Elektronen oder Lichtquanten durch einen Doppelspalt schicken, wäre zu erwarten, dass wir eine Überlagerung zweier ähnlicher Intensitätsverteilungen bekommen, wie bei einem Spalt. Zwei naheliegende Bildflecken müssten sich jetzt zu einem einzigen Bildflecken addieren, womit wir eine Kurve wie die gestrichelte Kurve in Bild 3 bekämen. Solche Kurve würden wir erhalten, wenn wir diesen Versuch mit den Kanonenkugeln machen würden und wir statt einem Spalt zwei Spalte hätten. Dem ist aber bei Elektronen und Lichtquanten nicht so, weshalb das Bild 3 rot durchgestrichen ist. Stattdessen erhalten wir ein Muster in der festgestellten Intensität auf dem Leuchtschirm, wie es in Bild 4 dargestellt ist. 

Ein solches Muster erhalten wir, wenn sich zwei Wellen gleicher Stärke und Phase überlagern. Hier kommen wir zu dem Schluss, dass sich die Elektronen und Lichtquanten plötzlich wie Wellen zeigen. Insofern zeigen Elektronen und Lichtquanten sowohl Korpuskel- als auch Welleneigenschaften. Dies wird in der Physik die Dualität der Teilchen genannt, wobei beide Eigenschaften die Teilchen erst zu einem Ganzen machen. Die eine Eigenschaft ist also die eine Hälfte der Wirklichkeit, wie die andere Eigenschaft die andere Hälfte der Wirklichkeit ist.

Nun können wir aber an unseren Kleinstteilchen – und das ist jetzt die entscheidende Erkenntnis – nicht beide Eigenschaften (Wellen- und Korpuskeleigenschaft) zugleich feststellen. Dies hängt einzig und allein von dem Versuchsaufbau ab. Ein ähnliches Problem haben wir, wenn wir den Ort und den Impuls eines solchen Teilchens feststellen wollen. Entweder können wir seinen Ort bestimmen, nicht aber seinen Impuls. Oder wir können seinen Impuls bestimmen, nicht aber seinen Ort, wo es diesen festgestellten Impuls hatte. In beiden Fällen brauchen wir aber beide komplementär zueinander stehende Größen, um diese Teilchen wirklich in ihrer Ganzheit beschreiben zu können. Stellen wir die eine Größe oder Eigenschaft fest, ist die komplementäre Größe oder Eigenschaft dazu verschmiert.

Während wir zu einem gegebenen Zeitpunkt die eine Halbheit dieser ‚Ganzheit’ feststellen, liegt die andere Halbheit entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Und so erstreckt sich die Feststellung beider Halbheiten wegen der zeitlichen Auftrennung über einen gewissen Zeitraum. Dieser Zeitraum mag für den einen oder anderen Physiker hinreichend klein sein, aber gerade diese klitze kleine Zeittrennung kann entscheiden zwischen Wirklichkeit und Illusion. Denn nur der wirkliche Momen­tanzustand des JETZT, das ein Moment ohne Zeitausdehnung ist, kann der gegenwärtigste Zustand (= realste Zustand) überhaupt sein. Dieser JETZT-Zustand ist laut Feststellungen der Quantenphysik nirgendwo wirklich definierbar, weil im JETZT die Ganzheit einer physikalischen Größe nicht wirklich feststellbar ist.

Was wir feststellen, ist also kein Momentanzustand, sondern die Veränderung mikrokosmischer Teilchen. Sobald man ihren tatsächlichen Wert (Energie)/die momentane Wirklichkeit prüfen will, haben sich solche Teilchen längst davon gemacht. Außerdem kann man nur eines der beiden Eigenschaften feststellen. Oder hat man ihren Ort bestimmt, hat sich deren energetische Wert zu diesem Zeitpunkt längst vernebelt (verschmiert). Wollen wir die Bausteine also näher unter die Lupe nehmen, um sie greifen (= begreifen) zu können, stellen wir fest, dass immer nur eine Hälfte davon (halbe Wirklichkeit) konkret feststellbar ist. Die andere Hälfte (zweite Hälfte der Wirklichkeit) ist verschmiert und flutscht uns quasi aus den ‚Händen‘, was von Illusionen irgendwie auch zu erwarten ist.

Wenn man jetzt auf den Gedanken von Stephen W. Hawking zurückkommt, dass man nicht wirklich sagen kann, ob die materielle Welt eine reale/reele Welt ist oder eine eingebildete, kann man sich kaum noch dem Gedanken verwehren, dass wir es hier wohl mit Illusionen zu tun haben müssten. Illusionen müssen feststellbar sein, aber sie dürfen sich nicht so zeigen, dass wir sagen können, sie sind wirklich in ihrer Ganzheit feststellbar. Oder anders ausgedrückt: Illusionen können energetisch durchaus vorhanden sein, dürfen aber keine gegenwärtige und schon gar nicht gleichbleibende sowie exakt definierbare Substanz aufweisen. Wenn sodann ihr Los ist, dass sie irgendwann zu existieren aufhören, ist die Bezeichnung Illusion umso mehr gerechtfertigt. Dies zumindest dann, wenn es außer ihnen noch etwas geben sollte, das dauerhaft (ewig) und in der Art gleichbleibend ist. Dieser Frage gehen wir ebenso nach.

An dieser Stelle sollte noch ein nicht unbedeutendes Paradoxon im Verständnis der derzeitigen Quantenphysik erwähnt werden. Wir haben erörtert, dass sich die beiden Eigenschaften von Quantenteilchen – Korpuskel und Welle – nicht zeitgleich zeigen können. Daher haben wir es mit keiner absoluten Verbindung dieser beiden Halbheiten zu tun, weil die Raumzeit sie ja voneinander trennt. Auf der anderen Seite haben wir es ebenso wenig mit einer absoluten Trennung zu tun, weil sie offensichtlich miteinander zu tun haben. Es ist, als wären sie weder absolut voneinander getrennt noch absolut miteinander verbunden. Irgendwie paradox, nicht wahr?

Dasselbe ist mit den Teilchen untereinander. Alle Quantenteilchen sind raumzeitlich voneinander getrennt. Auf der anderen Seite kommt die Quantenphysik zu der Erkenntnis, dass im Teil das Ganze steckt. Wenn im Teil das Ganze steckt, muss jeder Teil mit dem Ganzen irgendwie in Verbindung stehen.

Das Dilemma des ‚Weder-getrennt-seins-noch-des-verbunden-seins‘ kann nur über das Metaphysische aufgelöst werden. Denn wenn wir das Metaphysische als etwas real Existentes ansehen, ist es logisch nachvollziehbar, dass die Frage nach Trennung oder nach Verbindung letztlich nur eine Frage des Standpunktes ist. Aus rein physikalischer Sicht wären die Dinge voneinander getrennt, jedoch aus höherer (metaphysischer) Sicht miteinander verbunden. Weil ferner der Mikrokosmos unbestimmt ist, die Welt aber durchaus bestimmt ist, muss die Bestimmtheit ebenso im Metaphysischen zu suchen sein. Damit ist die Quantenphysik in der Tat ein Tor zur Metaphysik (erstes Tor).

Anmerkung zu den verborgenen Variablen und der Bellschen Ungleichung. Für solche Photonen, die jeweils durch einen Polarisationsfilter mit verschiedenen Winkeln laufen, sagen die Verborgenen-Variablen-Theorien ein anderes Verhalten voraus als die Quantentheorie. Diesen von J. S. Bell theoretisch vorausgesagten Unterschied nennt man Bellsche Ungleichheit. Nun ist bei Photonenpaaren die Verletzung der Bellschen Ungleichung gemessen worden. Dabei stimmen deren Polarisationseigenschaften mit der Quantenmechanik überein und sind nicht mit der Annahme von Realität und Lokalität verträglich. Hier ist aber zu beachten, dass mit der Verletzung der Bellschen Ungleichung lediglich die lokalen Verborgenen-Variablen-Theorien widerlegt wurden, nicht aber die nicht-lokalen Verborgenen-Variablen-Theorien, auf denen z.B. die Bohmsche Mechanik fußt. Damit sind nicht-lokale verborgene Variablen durchaus möglich und die Annahme der Existenz des Metapyhsischen nicht wirklich widerlegt. Die weiteren Punkte sprechen eher für dessen Existenz.



Die Nichtlinearität des Universums – das 2. Tor zur Metaphysik.

Die Nichtlinearität des Universums sagt uns z.B., dass das Ganze größer ist als die Summe seiner Teile. Das sinnlich Wahrnehmbare und physikalisch Feststellbare – das wir als das physikalische Universum nennen – sei die Größe X. Das Universum Z macht aber mehr aus: 

Z (das Ganze) = X (das Sichtbare) + Y (das Unsichtbare).

Insofern haben wir mit der Nichtlinearität schon das 2. Tor zur Metaphysik.

Die Erkenntnis, dass das Ganze größer ist als die Summe seiner Teile, eröffnet also eine Verbindung zu und zwischen den Dingen und somit eine mögliche Sicht über die Dinge (Teile) und gibt ihnen einen möglichen Sinn. Ein Buch, das aus Buchstaben besteht, macht erst einen Sinn, wenn wir diese Buchstaben miteinander verknüpfen und sie zu einer Geschichte machen. Das Buch selbst erzählt die Geschichte nicht. Denn es besteht ja aus toten Buchstaben. Erst dadurch, dass wir diese Buchstaben mit unserem Geist über eine unsichtbare Verbindungsschnur verbinden, können wir daraus eine lebendige Geschichte stricken. Die Geschichte (= der Sinn der Buchstaben), die sich aus einem Buch entnehmen lässt, ist also größer als die Summe der Buchstaben dieses Buches. Buchstaben machen also erst einen Sinn über die Verknüpfung. Ebenso macht Materie erst einen Sinn über die Verknüpfung. Sie steht in Beziehung zu uns und hat etwas mit uns zu tun. Wir stehen ständig in irgendeiner Beziehung zur materiellen Welt und reflektieren uns über sie.

Bislang wurde in allen Betrachtungen der Physik – wenn man damit nicht gerade die moderne Physik meint, die sich auch mit dem Feinstofflichen befasst – die Größe Y außen vor gelassen. Es wurde so getan, als existiere Y (das physikalisch Nichtfeststellbare) nicht oder als sei Y zu vernachlässigen.

Wenn man jetzt die denkbare Möglichkeit vor Augen führt, welche das Branmodell der Physik eröffnet, kommen wir zu einer vollkommen anderen Einschätzung vom Verhältnis X zu Y. Lassen wir einfach mal nur dem Gedanken freien Lauf, was dieses Branmodell für eine Neueinschätzung von X und Y mit sich bringen würde. Man kann diesen Gedanken annehmen oder ablehnen.


Das Branmodell oder die Stringtheorien – das 3. Tor zur Metaphysik.

Gemäß dem Branmodell lässt sich das Universum als 10 (11)-dimensionale Kugel oder Blase (Bran) darstellen, die innen ausgefüllt ist. Dabei könnte das Sichtbare eine Projektion auf der Oberfläche dieser 10 oder 11-dimensionalen Blase darstellen, während das Innere das eigentliche Geschehen sein könnte, wie es Stephen Hawking ausdrückte, als er das Branmodel vorstellte:

 ‚… So bilden wir uns vielleicht ein, wir lebten in einer vierdimensionalen Welt, weil wir Schatten sind, die durch das Geschehen im Innern der Blase auf die Bran geworfen werden’ 
                                   Stephen W. Hawking aus: ‚Universum in der Nussschale’

Dieses Innere ist jetzt mit Energie ausgefüllt, die sich unserer sinnlichen Erfahrbarkeit und physikalischen Wahrnehmung entzieht. Insofern ist das Branmodell der Physik schon das 3. Tor zur Metaphysik. Selbst wenn das Branmodell der Physik noch als spekulativ anzusehen ist, sind es die Stringtheorien ebenso. Auch sie stellen nichts anderes als Tore zur Metaphysik dar. Schließlich setzen sie eine Multidimensionalität mit mehr als 4 Dimensionen voraus, die ebenso Energien beherbergt, welche über das Physische hinausgehen, zumal das Physische offenbar nur in 3 Dimensionen Platz einnimmt. Bei Hinzunahme der Zeit sind es maximal 4 Dimensionen. Neueste Erkenntnisse der Physik zeigen, dass Materie nur etwa 4 % Anteil am Universum hat.

  • Materie : ca. 4% (direkt feststellbar)
  • Unsichtbare Materie: ca. 23 % (indirekt feststellbar)
  • Unsichtbare Energie: ca. 73 % (indirekt feststellbar)

Dies zeigt schon, dass es mehr gibt, als wir physikalisch feststellen und sinnlich wahrnehmen können, wobei der Anteil von Materie am Ganzen vielleicht noch viel geringer sein könnte, als die neuesten Erkenntnisse der Physik zeigen. Hier könnte das Branmodell entsprechenden Aufschluss erbringen. Kommen wir daher auf das Branmodell zurück.

Wir wissen, dass die Oberfläche einer Kugel eine Dimension weniger hat als die Kugel selber. Wenn jetzt das physikalisch Sichtbare/Feststellbare 4-dimensional ist, ist das Ganze mindestens 5-dimensional. Demnach ist die 4-dimensionale Raumzeitwelt des physikalischen Universums quasi ein Schnitt des 5-dimensionalen Universums und somit nur ein Randbereich des Universums insgesamt. Sie ist mit ihren 4 Dimensionen im Vergleich zu dieser 5-dimensionalen Welt so eine Art Projektion. Mengenmäßig bedeutet dies, dass es so etwas wie ein Tropfen des Meeres wäre, wenn das Innere der Blase das Meer ist. Jetzt wäre Y sehr viel größer als X. Oder anders ausgedrückt wäre das, was wir wahrnehmen im Vergleich zu dem, was uns verborgen ist, ein Hauch vom Ganzen.

Beim Branmodell sprach z.B. Stephen W. Hawking davon, dass wir Schatten sein könnten, welche auf die Bran geworfen sind. Weil wir denken können und daher keine Illusion (Schatten) sind, gibt es kaum mehr die Möglichkeit als zu sagen, dass wir zwischen unserem Geist und unserem Körper unterscheiden müssen. Dann wäre unser Geist eine nicht materielle Energie (das wahre Licht), welche der gezielten Lenkung und Ordnung fähig ist. Illusionen (Projektionen, Schatten) wären dann auch dem Illusionisten (Visionär, träumender Geist) unterstellt. Dann müssten wir auch unterscheiden zwischen dem wahren (reinen, non-dualen) Licht – dem Geist – und dem illusionären dualen Licht, wie z.B. dem Sonnenlicht.

Das Licht des Geistes ist reine Energie, während das Sonnen- oder Kerzenlicht duale Energie ist – sprich sowohl Welle als auch Korpuskel ist. Weil das duale Licht zu einem gegebenen Zeitpunkt nicht beide Eigenschaften zugleich aufweisen kann, wohl aber das Potenzial für beide Eigenschaften hat, muss in der einen Eigenschaft die andere potenziell enthalten sein, was sich im Übrigen in Form des Yin-Yang-Prinzips bildlich darstellen lässt. Näheres zum Yin-Yang-System und seiner Bedeutung siehe Tao und Yin-Yang.

Kann nun ein mikrokosmisches Teilchen eine absolute Welle oder/und ein absolutes Korpuskel sein? Wäre ein solches Teilchen absolut Welle und absolut Korpuskel, müsste es beide Eigenschaften zugleich und jederzeit aufweisen, was es nicht tut. Weil es aber offensichtlich umwandelbar ist, steckt in seiner Welleneigenschaft potenziell seine Korpuskeleigenschaft, wie in seiner Korpuskeleigenschaft potenziell seine Welleneigenschaft innewohnt. Was also in der einen Eigenschaft zu seiner Absolutheit (zum Ganzen) fehlt, steckt potenziell in der anderen Eigenschaft. Daher ist ein mikrokosmisches Teilchen weder ganz Welle noch ganz Korpuskel. Dies heißt außerdem, dass mikrokosmische Teilchen an der Schwelle zwischen dem reinen Materialismus (Korpuskel, harte Objekte) und der reinen Wellendynamik sind, ohne je das Eine oder Andere in der Absolutheit zu sein. Sie weisen daher auf die höheren (verborgenen, physisch nichtwahrnehmbaren aber vorhandenen) Energien hin.

Ungeachtet der Verhältnisse, ist Y (das Unsichtbare) in keinem Fall auszuschließen. Denn diese Größe ist offensichtlich vorhanden. Wäre es daher nicht angebracht, wenigstens zu versuchen, etwas mehr über die Größe Y zu erfahren? Die Spiritualwissenschaft (Metaphysik, Religion) bietet sich als Antithese zur Naturwissenschaft an. Sie bietet so manche Antworten auf Fragen an, die die Physik ohne Metaphysik nicht beantworten kann; vor allem auf die Frage warum? und wodurch?



Aus dem rein wissenschaftlichen Motiv heraus, alle denkbaren Möglichkeiten zum Erreichen wahren Wissens zu prüfen, ist es schon ein Muss genug, um wenigstens die Spiritualwissenschaft anzuhören.
Im Übrigen ist die moderne Physik, welche den Äther und die Raumenergie erforscht, auf gutem Weg dahin, wobei zu sagen ist, dass die Quantenfelder, welche von der Physik mittlerweile gefordert werden, vermutlich die Vorstufe des Äthers sein dürften. Der Äther dürfte dann ein Teil der nicht-lokalen verborgenen Variablen sein, die wir nach obiger Überlegung als existent fordern müssen. Dann macht es auch Sinn zu sagen, dass über diese Variablen (über den Äther) Informationen zwischen den Quanten ausgetauscht werden.

–> Ergründung der Ursache