Die Drei-Einheit

An unseren kleinsten Bausteinen der Materie ist zu erkennen, dass ihre Eigenschaften zeitlich voneinander getrennt sind. Auf der anderen Seite gehören aber beide Eigenschaften zusammen. Somit haben wir es hier mit keiner absoluten Verbindung dieser beiden Halbheiten zu tun, weil Zeit und Raum sie ja voneinander trennen. Auf der anderen Seite haben wir es ebenso wenig mit einer absoluten Trennung zu tun, weil sie offensichtlich miteinander zu tun haben. Es ist, als wären sie weder absolut voneinander getrennt noch absolut miteinander verbunden. Ein ähnliches Paradoxon haben wir in Bezug auf unsere Bausteine allgemein. So beobachten wir in der Quantenphysik zwei entscheidende Dinge. Zum einen beobachten wir, dass die Geschichte eines jeden noch so kleinen energetischen Teils (Energie-Quant) mit der Geschichte aller Teile (aller Quanten) zu tun hat. Zum anderen beobachten wir, dass in jedem Energiequant (kurz. Quant) potenziell alle Quanten – also das Ganze – enthalten sind. Dass im Ganzen der Teil ist, ist ein klarer Fakt. Dass aber im Teil das Ganze ist, wurde erst über die Quantenphysik so wirklich klar, wenngleich wir wissen, dass in jeder Körperzelle die Information des ganzen Organismus (des Ganzen) steckt. Wenn nun im Teil das Ganze steckt, kann es keine wirkliche Trennung der Teile voneinander geben. Auf der anderen Seite erkennen wir, dass die Quanten zeitlich und räumlich voneinander getrennt sind, zumal sie getrennte Gebilde sind und eigene Wege gehen. Auch hier ist es so, als wären sie weder absolut voneinander getrennt noch absolut miteinander verbunden. Dieses Paradoxon lässt sich nur dadurch auflösen, dass wir das Metaphysische fordern. Erinnern wir uns nun daran, dass im Universum die Nichtlinearität gilt. Diese besagt u.a., dass das Ganze größer ist als die Summe seiner Teile. Für die Existenz des Universums heißt dies im Klartext, dass hier mehr Faktoren im Spiel sein müssen, als nur die Summe all seiner Bausteine.

Damit ist das Metaphysische quasi die Verbindungsschnur, welche sowohl die dualen Eigenschaften unserer Bausteine miteinander verbindet als auch die Bausteine miteinander in Beziehung bringt. Demnach können wir das Universum als ein Perlennetz samt den Perlen vorstellen. Das physikalisch Feststellbare wären hier nur die Perlen ohne dieses Netz.

Aus der Sicht des Metaphysischen sind jetzt alle Dinge miteinander verbunden, während aus rein materialistischer Sicht die Dinge voneinander getrennt sind und quasi wie von Geisterhand geführt werden. Demnach liegt es nahe, dass es eine weitere Größe oder weitere Eigenschaft unserer Bausteine gibt, welche sie zu einem Ganzen – Dreiheit bildende Ganzheit – macht und welche die Raum-Zeit-Trennung aufhebt. Wäre dieses Metaphysische als verbindendes Glied nicht vorhanden, würden die Materiebausteine in einer Art nebeneinander existieren, dass keine gezielte Wechselwirkung erkennbar wäre. Ja, auch eine Feststellung wäre gar nicht möglich.

Sehen wir jetzt die folgende Kuriosität: Die Allgemeine Relativitätstheorie ermöglicht Lösungen, die das rotierende Universum als eine Zeitmaschine beschreiben, in der es theoretisch möglich ist, auf geeigneten Spuren in die eigene Vergangenheit reisen zu können. Solche Lösungen fand der bekannte österreichisch-amerikanische Mathematiker und Logiker Kurt Goedel. Die Folge davon ist, dass jedes Quantenteilchen seine eigene Gegenwart hat und dass es in der Welt der Quantenteilchen ein Gewimmel von Gegenwarten gibt. Wir gehen weiter davon aus, dass alle Quantenteilchen zu einem bestimmten Zeitpunkt mindestens bis zu einer Hälfte verschmierte Entitäten zu sein scheinen. Zu einer bestimmten Zeit können sie hier und nirgendwo sein (zur gleichen Zeit). Und als Ganzes sind sie zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht wirklich wahrnehmbar oder definierbar.

Wie also könnten die Quantenteilchen wirklich einander Ursache und Wirkung sein, wenn sie räumlich-zeitlich voneinander getrennt sind, wenn jedes Teilchen seine eigene Gegenwart und seine eigene innere Uhr hat, wenn sie der sogenannten Quantenunschärfe unterworfen sind und ihre Gesamtmenge in Bezug auf den Rest der Welt wie ein Tropfen auf das Meer ausmacht?

Daher ist unbedingt zu fordern, dass es eine andere Größe oder ein anderes Merkmal unserer Materiebausteine gibt, die/das die Raum-Zeit-Trennung aufhebt, um deren Eigenschaften zusammenzuführen und um eine Ganzheit mit drei Aspekten zu bilden.

Erinnern wir uns daran, dass schon Albert Einstein vermutet hatte, es könnte eine immaterielle Geisterkraft geben, welche die Schranken seiner eigenen Theorie durchbricht und somit die mikrokosmischen Teilchen zu verbinden vermag. Diese könnte, weil sie intelligent ist, eine Führungsgröße darstellen und somit am ehesten mit der Funktion der Ursache (Verursachung) ausgestattet sein. Und seine Vermutung scheint sich immer mehr zu bestätigen. Denn wie könnten auch Teilchen, die raumzeitlich voneinander getrennt sind, jeweils eine eigene Gegenwart sowie eine eigene innere Uhr haben und zudem der sogenannten Quantenunschärfe unterliegen, wirklich einander Ursache und Wirkung sein? Ist es nicht vielmehr wahrscheinlicher, dass diese intelligente immaterielle Größe (= Geisterkraft) die Funktion einer Ursache hat, während nicht-intelligente materielle Größen (= materiellen Bausteine) die Funktion einer reinen Wirkung haben? Dass dem in der Tat so sein muss, zeigt diese Untersuchung mehrfach auf.

Wenn wir die Eigenschaft des Metaphysischen integrieren, erhalten wir so etwas wie eine Gedanken-Welle-Korpuskel-Einheit. Viele dieser Einheiten können wir in der Summe als die sogenannte Geist-Seele-Körper-Einheit begreifen. Dann repräsentiert der dritte Aspekt dieser Dreiheit das Wirkungsprinzip. Zusammen können diese drei Aspekte vollständige Systeme wie Projektionssysteme, Licht-Schatten-Systeme, Echosysteme, Informationssysteme und Schöpfungs-Systeme bilden.

a) Projektionssystem

Geist: ist Licht, Original und Urheber seiner Gedankenprodukte (entspricht Projektionslicht)

Seele: ist Abbild (entspricht dem Diapositiv im Projektor)

Körper: ist Teil der materiellen Welt (entspricht Projektion auf der Kino-Leinwand)

Stephen W. Hawking spricht in seinem Buch ‚Universum in der Nussschale‘ davon, dass unsere Körper Schatten sein könnten, die durch das Geschehen im Innern auf die Oberfläche geworfen (projiziert) werden. Eine Projektion ist aber nicht ohne ein / Abbild (Art Dia) möglich. Diese Funktion können wir dem seelischen Bereich zuschreiben. Und, wo Schatten ist, muss auch Licht sein. Allerdings muss es etwas geben, das den Schatten wirft. Das Licht (=Geist) selber kann keinen Schatten werfen. Wir brauchen ein Zwischenmedium, das den Schatten wirft und zugleich das Licht vom Schatten trennt. Hier bietet sich wiederum der seelisch-feinstoffliche Bereich an.

b) Licht-Schatten-System (Symbolik der Sonnenfinsternis-Konstellation)

Sonne: ist Symbol für Geist (= Licht)

Mond: ist Symbol für Seele, die Mittel der Trennung ist und Mittel, das den Schatten wirft

Erde: ist Symbol für Körperlichkeit (Körper = Schattenfigur)

Unser Geist, der dem Licht angehört, kann in allen Ebenen zugegen sein. Sein ange­stammter Platz ist aber die geistige Ebene, die in der Sonnenfinsternis-Konstellation durch die Sonne repräsentiert wird. Wenn z.B. unser Geist in Resonanz mit den Schwingungen der Materie (des Körpers) ist, befindet er sich quasi auf der Schattenseite – also auf der vom Licht des Geistes (Sonne) abgewandten Seite -, was in der christlichen Bibel so ausgedrückt wird, dass wir in der Finsternis verweilen. Dann nehmen wir den Körper so wahr, als sei er wirklich.

Für das Geist-Seele-Körper-System des unerlösten Menschen, der also noch in der Finsternis verweilt, gilt also die Sonnenfinsternis-Konstellation. Solange dieser Mensch seine Geistschwingungen an den Schwingungen der Materie gebunden hat, scheint sein Licht nur dumpf. Dann ist es so dumpf, dass es die Konturen der Schatten wahrnimmt, weil es die Schatten nicht überstrahlen kann. Solange erscheint der Körper, der ja eine Schattenfigur ist, als täuschend wirklich.

c) Informations- und Echosystem

Geist: ist Sender einer Idee (Rufer) und Empfänger dieser Idee

Seele:  ist Informationsträgersystem und Erinnerungsfeld (Träger des Echos)

Körper: ist die Information und zugleich die manifest gewordene Idee (= Echo).

Wenn wir uns diese drei Bereiche als Echo- und Informationssystem vorstellen, ist der Geist derjenige oder dasjenige, das einen Gedanken ausruft (= sendet). Der Geist ist also der Rufer einer Idee, die z.B. Individuation oder getrennte und unterschiedliche Wahrnehmung heißt. Der Körper ist das Echo und die manifest gewordene Idee der Trennung, wobei der seelisch-feinstoffliche Bereich das Trägermedium ist, welches das Echo dem Rufer überbringt. Dies lässt den Rufer an seinen Ruf erinnern. Weil damit zugleich ein Resonieren (Zusammenwirkung mehrerer Schwingungen) stattfindet, wird dieser Gedanke z.B. in Form eines Körpers verdichtet – sprich manifest. Insofern dient der seelisch-feinstoffliche Bereich als Informations- und Erinnerungsfeld. Hierzu gibt es die Begriffe Akasha-Chronik und morphische Felder. Intuition begründet sich z.B. darauf, dass wir uns Zugang zu der Akasha-Chronik, dem sogenannten Weltgedächtnis, verschaffen können.

d) Schöpfungssystem

Geist: ist Schöpfer = Ursache

Seele: ist Prinzip der Manifestation = Wirkungsprinzip

Körper: ist Schöpfung/Kind = Wirkung

Nicht zuletzt haben wir es hier mit einem Schöpfungssystem zu tun. Der Geist, der seine Idee ausruft, benutzt den seelisch-feinstofflichen Bereich, um ein Resonieren und somit eine Festigung (Manifestation= Schöpfung) zu bewirken. Demnach gibt es eine klare hierarchische Angelegenheit. Je weiter wir ins Kugelinnern gelangen, mit desto höheren energetischen Ebenen haben wir es zu tun. Dies wissen wir aus der Spiritual-Wissenschaft, nach der mit höher werdender Energie die Ebenen immer feinstofflicher und geistiger werden. Irgendwann verlieren die Energien nach oben hin ihre Teilcheneigenschaft und werden zu reinen energetischen Schwingungen, die wir als non-dual bezeichnen können.

Für all diese Dreieinheits-Systeme ist nur der Geist in der Lage, sie zu formen. Der Geist ist in der Tat das vereinigende Dritte.

–> Das vollständige Ursache-Wirkungs-Gesetz